Eigenschaften von Pyrethroiden
Pyrethroide sind eine Gruppe von synthetisch hergestellten Insektiziden, die chemisch den natürlichen Pyrethrinen aus den Blüten der Chrysanthemen ähneln. Sie wurden entwickelt, um stabiler und wirksamer zu sein als ihre natürlichen Vorbilder. Pyrethroide wirken neurotoxisch auf Insekten, indem sie die spannungsgesteuerten Natriumkanäle in den Nervenzellen blockieren und so zu Lähmungen und schließlich zum Tod der Insekten führen.
Wirksamkeit
Pyrethroide sind hochwirksam gegen eine Vielzahl von Insekten, darunter:
- Fliegen, Mücken, Läuse, Flöhe, Zecken
- Schädlinge in der Landwirtschaft wie Blattläuse, Käfer, Raupen und Thripse
Vorteile:
- Sehr schnelle Wirkung (Knock-down-Effekt)
- Geringe Dosierung erforderlich
- Breites Wirkspektrum
- Relativ geringe Toxizität für Säugetiere (im Vergleich zu anderen Insektiziden)
Risiken und Nebenwirkungen
Trotz der hohen Wirksamkeit sind Pyrethroide nicht ohne Risiko:
1. Für den Menschen:
- Bei Hautkontakt: Reizungen, Kribbeln, Taubheitsgefühle
- Bei Einatmung hoher Konzentrationen: Reizungen der Atemwege, Kopfschmerzen, Schwindel
- Bei oraler Aufnahme: In sehr hohen Dosen neurotoxisch
2. Für Tiere und Umwelt:
- Sehr giftig für Fische und Wasserorganismen → Gefahr für aquatische Ökosysteme
- Giftig für nützliche Insekten wie Bienen
- Anreicherung im Boden möglich (je nach Substanz)
3. Resistenzbildung:
- Bei häufiger Anwendung entwickeln viele Insektenpopulationen Resistenzen gegen Pyrethroide, was die Wirksamkeit langfristig beeinträchtigen kann.
Anwendungsbeispiele
1. Landwirtschaft:
- Schutz von Nutzpflanzen vor Schadinsekten (z. B. im Obst-, Gemüse- und Getreideanbau)
2. Gesundheitsschutz:
- Bekämpfung von Krankheitsüberträgern wie Mücken (z. B. Malaria-Prävention)
- Kopflausbehandlung (in bestimmten Mitteln enthalten)
3. Haushalt und Tierpflege:
- Insektensprays, Mückensprays, Ungezieferköder
- Floh- und Zeckenschutzmittel für Haustiere