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🧬 Allgemeine wissenschaftliche Fakten
🔹 Biologie und Lebensweise
- Wissenschaftlicher Name: Dermatophagoides pteronyssinus (europäische Art), Dermatophagoides farinae (amerikanische Art).
- Größe: Etwa 0,1–0,5 mm groß – mit bloßem Auge nicht sichtbar.
- Lebensdauer: Ca. 2–4 Monate.
- Ernährung: Sie ernähren sich hauptsächlich von abgestorbenen Hautschuppen des Menschen (bis zu 1,5 g pro Tag können abfallen – genug für Millionen Milben).
- Fortpflanzung: Ein Weibchen kann bis zu 60–100 Eier legen.
🔹 Umwelt und Lebensraum
- Bevorzugtes Klima: Warm und feucht – 20–25 °C, Luftfeuchtigkeit 60–80 %.
- Hauptlebensräume: Matratzen, Bettwäsche, Teppiche, Polstermöbel, Kuscheltiere – alles, was warm, weich und feucht ist.
- Verbreitung: Weltweit verbreitet, besonders in Innenräumen mit gemäßigtem Klima.
🤧 Gesundheitliche Relevanz
- Allergien: Hausstaubmilben sind ein Hauptverursacher von Hausstauballergien.
- Ursache: Nicht die Milbe selbst, sondern ihr Kot enthält Allergene (insbesondere das Protein Der p 1).
- Symptome einer Allergie: Niesen, laufende oder verstopfte Nase, juckende Augen, Asthma, Husten, Atemnot.
- Diagnose: Durch Allergietests (Prick-Test, IgE-Test).
- Bekämpfung: Spezielle milbendichte Bezüge (Encasings), regelmäßiges Waschen bei ≥ 60 °C, Luftentfeuchter, Staubsauger mit HEPA-Filter.
🧠Kuriose und interessante Fun Facts
- 1 Gramm Staub kann bis zu 10.000 Hausstaubmilben enthalten.
- Pro Bett leben durchschnittlich etwa 1,5 bis 2 Millionen Milben.
- Milben „trinken“ nicht: Sie nehmen Feuchtigkeit über ihre Haut aus der Luft auf – deshalb sterben sie bei zu trockener Umgebung ab.
- Milben sind keine Parasiten: Sie leben nicht auf dem Menschen, sondern neben ihm – sie beißen oder stechen nicht.
- Sie haben acht Beine – Hausstaubmilben gehören zu den Spinnentieren (wie Zecken).
- Ihr Kot zerfällt zu Staub und wird beim Aufwirbeln eingeatmet – Hauptquelle für allergene Reaktionen.
- Sie existieren schon seit Millionen Jahren – ihre Evolution reicht mindestens bis in die Kreidezeit.
- Milben können nicht bei Kälte überleben: Einfrieren bei −20 °C (z. B. Kuscheltiere über Nacht in die Gefriertruhe) tötet sie.
- Sie bewegen sich langsam – nur wenige Zentimeter pro Stunde.
- Sie produzieren pro Tag etwa das 200-fache ihres Körpergewichts an Kot.
- Milben sind nützlich: Sie helfen, organische Abfälle (Hautschuppen) in Staub zu zersetzen.
🧼 Tipps zur Reduktion von Milben
- Wäsche regelmäßig heiß waschen (≥ 60 °C).
- Bettwäsche alle 1–2 Wochen wechseln.
- Kühl und trocken halten: Weniger als 50 % Luftfeuchtigkeit.
- Keine Teppiche im Schlafzimmer, vor allem bei Allergikern.
- Luftfilter und HEPA-Staubsauger verwenden.
- Encasings (milbendichte Bettbezüge) verwenden.
- Kuscheltiere regelmäßig einfrieren oder heiß waschen.