Befallshinweise, Monitoring
▪ kurzschwänzige Mäuse
▪ Kot langgestreckt, walzenförmig
▪ Anlage von Futterdepots
▪ Auftreten in Gebäuden eher zufällig
▪ im Außenbereich Gangsysteme als wellenförmige Linien an der Erdoberfläche sichtbar
▪ Ausgänge durch feste Wechsel miteinander verbunden
▪ faustgroße Erdhaufen seitlich neben den Ausgängen
▪ Verwühlprobe (Wühlmäuse halten ihr Gangsystem geschlossen, Gangöffnungen werden innerhalb 1 Std. wieder verschlossen)
▪ Pflanzen wie Blumen, Gehölze, Gräser, Getreide treiben nicht bzw. nur schwach aus, welken oder kippen um, Pflanzenteile – auch Wurzeln und Knollen – angefressen
Vorkommen
▪ nördliche Hemisphäre
▪ ganzjährig im Freiland lebende Populationen
▪ häufig auf landwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten Flächen, Park-, Grün- und Sportanlagen
▪ von dort Zulauf in Gebäude
▪ M. agrestis bevorzugt feuchtere Lebensräume als M. arvalis
Lebensweise/Verhalten
▪ tag- und nachtaktiv
▪ im Freiland koloniebildend
▪ große Aktionsradien und Befallsareale
▪ beide Arten schwimmen
▪ in Gebäuden stressbedingt hohe Aktivität, hoher Materialschaden, keine Vermehrung
▪ Überträger von Hantaviren und Leptospiren
Nahrung
pflanzliche Nahrung, besonders Getreide, auch Rüben, Rinde, Pflanzenwurzeln
Entwicklung
▪ Tragzeit ca. 20 Tage
▪ bis zu 7 Würfe pro Jahr mit 3–12 Jungtieren
▪ Weibchen nach 13 Tagen paarungsbereit
▪ Lebensdauer selten über 9 Monate
Organisatorische und vorbereitende Maßnahmen, Mitwirkung des Kunden
▪ Beseitigung alter Kotspuren
▪ konkurrierende Nahrungsmittel möglichst entfernen

Bekämpfungsmaßnahmen
In Gebäuden
mit Ködern oder Fallen (bei Fallen Auflagen bzgl. Kontrollintervallen beachten)
Auf dem Betriebsgelände
▪ Maßnahmen im Spätwinter bis ins zeitige Frühjahr aufgrund kleinerer Population und geringem Nahrungsangebot erfolgversprechender
▪ ausreichende Ködermengen in benutzte Gänge
▪ Fallenfang in Gängen unter Nutzung der Verwühlaktivität (Gang hinter der Falle offen lassen)
▪ Begasung des Gangsystems
Besondere Hinweise zur Mittelauswahl
▪ in Gebäuden Köder mit Antikoagulanzien bevorzugen
▪ auf Gefahr von Köderverschleppung achten
▪ außerhalb von Gebäuden Beköderung mit zinkphosphidhaltigen Präparaten oder Begasungen mit Phosphorwasserstoff
▪ ggf. BVL-Zulassungen bzw. Auflagen nach § 18 IfSG bei behördlichen Anordnungen beachten
▪ Ultraschall- oder Schwingungsgeneratoren, Eingraben von Flaschen bzw.
Anpflanzen von Kaiserkronen oder Knoblauch nicht zielführend
Weitere Maßnahmen, Behandlungsintervalle
in Gebäuden bei Akutmaßnahmen Köderkontrolle gemäß produktspezifischer Gebrauchsanweisung (RMM) bis zur Tilgung
außerhalb von Gebäuden Inspektion des Betriebsgeländes und des Umfeldes,
ggf. Einbeziehung in weitere Bekämpfungsmaßnahmen
Erfolgskontrolle
keine erneute Köderannahme innerhalb von 7 Tagen
▪ keine Feststellung neuer Befallsspuren, siehe Monitoring
Hinweise zur besonderen Nachsorge
▪ soweit möglich: Pflanzen in Drahtkörben einpflanzen
▪ Bodensperren als Zuwanderungsbarrieren
▪ Gebäudeabsicherung zur Vermeidung von Zulauf
▪ Ansiedlung von Fressfeinden fördern, z. B. durch das Aufstellen von Sitzstangen für Greifvögel